Wie der Radiokönig neue Geldgeber sucht
Mitte Mai haben wir über den Radiokönig Stephan Schwenk berichtet, der ein kleines Imperium mit Radiosendern betreibt und offenbar häufig mit Hilfe des Rotstifts regiert. Mitarbeiter und Geschäftspartner seiner Radio Group berichten von offenen Rechnungen, von langen Wartezeiten auf ausstehende Zahlungen und notorisch leeren Kassen. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ermittelt wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Schwenk hat stets bestritten, dass seiner Firma eine Pleite drohe.
In den vergangenen Monaten hat er allerdings mehrfach Löcher stopfen müssen. Erst verkaufte er seine Villa auf Mallorca, dann half eine seiner Geschäftsführerinnen mit einem 200.000-Euro-Darlehen aus.
Zwischenzeitlich führte Schwenks Suche nach frischem Geld in exotische Gegenden: Die Rhein-Zeitung berichtet heute, dass die Radio Group zeitweise über einen Überbrückungskredit von 1,2 Millionen Euro mit einer Firma auf den Britischen Jungferninseln verhandelt hat. Diese karibischen Inseln sind für traumhafte Strände aber auch für Briefkastenfirmen und dubiose Offshore-Geldanlagen bekannt.
Schwenks Verhandlungspartner soll demnach die Firma Right Believe Group Ltd., vertreten durch einen Herrn Liang Lai, gewesen sein. Das passt irgendwie. Auch wenn sich das Geschäft schon wieder zerschlagen hat, hat der unverwüstliche Schwenk seinen Glauben an eine glückliche Zukunft der Radio Group noch nicht verloren. Er kündigte der Zeitung schon wieder einen neuen Investor an: “Die Unterschrift unter die Verträge wird in Kürze erfolgen. Weitere Aussagen, welcher Investor das ist, möchten wir gerne vertraulich behandeln.”